WN 02.01.2012

Partyklänge im Paohlbürgerhof

Alexandra Haubrich begeisterte als Helene-Fischer-Double. Foto:
Alexandra Haubrich begeisterte als Helene-Fischer-Double. Foto:
(cro)


Münster - Normalerweise erklingen im Paohlbürgerhof andere Klänge: Dort, wo Narren für gewöhnlich ihr Unwesen treiben, geht es manchmal auch anders zu. Das stellte die Karnevalsgesellschaft bei der schon traditionellen Silvestergala unter Beweis. Weder Narrenkappe noch Kostüm, sondern Abendgarderobe war am Samstag angesagt, um das neue Jahr zu begrüßen.

„Wir haben ein ausverkauftes Haus“, so KG-Präsident Heinz Seeger. Und so mancher habe einen weiten Weg auf sich genommen. „In diesem Jahr haben wir sogar Besucher aus Norwegen: Dragica und Petar Divkovic“, so der Präsident. Das Paar sei schon vor einigen Jahren dabei gewesen und habe Spaß an der Gala - „auch wenn es manchmal eben mit der Sprache etwas schwierig wird“.



Damit das Warten auf das neue Jahr nicht zu lang wurde, hatten sich die Paohlbürger ein kurzweiliges Showprogramm einfallen lassen: Melly Ma und Ayla traten als Bauchtänzerinnen auf, während Alexandra Haubrich als Helene-Fischer-Double mit Gesangseinlagen begeisterte. „Natürlich haben wir auch ein Feuerwerk, denn wir wollen es gerade zu Silvester richtig krachen lassen“, freute sich Seeger.
VON CLAUS RÖTTIG, MÜNSTER

Münsterische Zeitung 25.11.2011

Orientalischer TanzTanzen ist Seelensport

MECKLENBECK/HILTRUP Sie nennt es Seelensport. Für Gabrielle Madsack ist orientalischer Tanz mehr als nur irgendein Hobby. Am 3. Dezember kommt sie mit 80 Tanzschülerinnen für eine große Show in die Stadthalle Hiltrup. 

Von Oliver Farke

Der orientalische Tanz hat Aylas Leben verändert. Heute gibt die Erzieherin selber Unterricht und hat zahlreiche Soloauftritte. Sie ist eine der 80 Schülerinnen von Gabriele Madsack. (Foto: Farke)

 

 

Schon auf der Treppe strömen dem Besucher orientalische Düfte und fremdartige Klänge entgegen. Ein hundertfaches Rasseln von kleinen Glöckchen und Ketten zu rasenden Trommeln und beschwörerischen Flöten. Im ersten Stock eines unscheinbaren Industriegebäudes in Mecklenbeck gleich an der Bahnlinie befindet sich die Tanzoase.

80 Frauen treffen sich einmal wöchentlich in Gabriellas Studio und lassen dort ihre ganz persönlichen Träume aus Tausend und einer Nacht wahr werden. „Denn das ist das Schöne an diesem Tanz“, schwärmt Gabriella alias Gabriele Madsack.

„Jeder kann nach seiner Fasson glücklich werden. Ob alt oder jung, dick oder dünn. Tanzen ist Träumen mit den Füßen, und träumen kann jeder.“ Die 47-Jährige wurde vor 20 Jahren von der Begeisterung für den orientalischen Tanz gepackt. In diesem Jahr hat sie viele runde Jubiläen zu feiern: Seit zehn Jahren unterrichtet sie, seit fünf Jahren in ihrem eigenen Tanzstudio und seit 25 Jahren ist sie mit ihrem Mann Markus glücklich verheiratet.

Familiäre und freundliche Atmosphäre

Der war es auch, der sie stets ermutigte, ihren Traum zu leben und der als gelernter Malermeister die heruntergekommene Büroetage eigenhändig in ein orientalisches Paradies verwandelte: 90 qm Tanzsaal, Umkleideräume, Massageraum und ein Basar – alles was das Herz einer Tänzerin begehrt.

Gabriella unterrichtet nebenberuflich, werktags arbeitet sie beim Arbeitsamt. Dass der orientalische Tanz für Gabriella viel mehr ist als ein Hobby spüren auch ihre Schülerinnen. Eine familiäre und freundliche Atmosphäre durchzieht das ganze Tanzstudio.

Zwischen vier und 70

Zwei Babys schlummern in ihren Körbchen, während die Mütter für ihren großen Auftritt proben. Mädchen ab vier Jahren nehmen bei Gabriella Unterricht, die Ältesten sind 70. Maria Bolz ist seit acht Jahren dabei. Seit einigen Monaten ist sie Rentnerin. „Die Bewegungen faszinieren mich, ich liebe es mit dem Bauch zu wackeln“, sagt die Albachtenerin mit tiefer Stimme.

Perlen, Strass, Glocken, Kettchen. Der Tanz lebt auch von den prächtigen Kostümen. Selbstbewusst wird viel Dekolleté und Bauch gezeigt. Kein Tanz ist weiblicher. Und keiner hat gegen so viele Vorurteile anzukämpfen. So wird der Begriff „Bauchtanz“ nicht gerne gehört. Zwar sind Bauch und kreisende Hüften stets das Zentrum des Tanzes, aber „orientalischer Tanz ist extrem abwechslungsreich“, sagt die 25-jährige Ayla. Die Erzieherin ist seit sechs Jahren dabei, seit drei Jahren ist sie mit eigenen Soloprogrammen unterwegs.

Sie schwärmt von der großen Bandbreite der Stile: vom klassisch-ägyptischen, vom spanisch-maurischen, vom modernen Tribal. All diese Facetten sind in den Jubiläumsshows in Hiltrup zu sehen.

 

Quelle: Münsterische Zeitung


Münsterische Zeitung 03.05.2011